…und plötzlich sagt das leben stopp - sehr heftig ohne vorwarnung und der möglichkeit zu widersprechen.

…eine lungenentzündung, keine ahnung woher sie gekommen ist. tage mit temperaturen über 40 grad, begleiterscheinung totale erschöpfung, wie ich sie nicht kenne. auflehnen dagegen unmöglich, da keine kraft vorhanden…

…fallen lasen in der zeit - dem halbschlaf - den nebenwirkungen der antibiotika - dem fieber - der kraftlosigkeit…tage wie weg von der welt…………

…zwei wochen resturlaub liegen hinter mir, die vom gefühlschaos her nicht heftiger hätten sein können.

am vergangenen samstag dann ein treffen, ein gemeinsam verbrachter angenehmer tag. laufen, spazieren und auf diese art neues entdecken…mitten im frühling, alles grünt und blühlt in netter gesellschaft, entlang der isar, die zeit vergessend…

und mitten in dieser entspannten situation – dieses mal war es der andere fuß – knicke ich wieder um…und – etwas peinlich - falle im direkt vor die füße…

der termin heute beim chirurgen brachte die gewissheit eines erneuten bänderrisses und damit verbunden, einige zeit unfreiwilliger ruhe…

vor ein paar tagen traf ich beim einkaufen herrn g., zusammen mit einem zivi – gibt es die überhaupt noch…? vielleicht war es auch ein praktikant oder ein azubi zum altenpfleger. jedenfalls war es ein – dieser einkaufssituation in welcher er herrn g. begleitete - ziemlich desinteressiert gegenüberstehender junger mann.

ich kannte die beiden bis dahin nicht und den namen des älteren herren erfuhr ich nur, durch das ansprechen seines begleiters…welches in zunehmendem maße lauter und auch gereizter ausfiel…

zurzeit meiner beobachtung, befanden sich die beiden in der obst- und gemüseabteilung.
herr g. konnte nur mit hilfe eines rollators und dann nur sehr langsam laufen. es lagen bereits weintrauben im kleinen korb seines ‚fahrzeuges’, als er halt bei den radieschen machte. seine augen glänzten und ein kleines lächeln huschte fast unmerklich über das faltige gesicht. herr g wollte radieschen kaufen, äußerte dies klar und deutlich und griff danach…………

soweit so gut und nichts ungewöhnliches -- doch jetzt griff sein begleiter ein und meinte in einem tonfall, welcher keine widerrede duldete: „nein, herr g. sie brauchen keine radieschen, wir kaufen keine, wir nehmen keine radieschen mit !“

ich dachte ich höre nicht richtig, blieb in einiger entfernung stehen und schaute zu den beiden – während der jüngere den rollator des älteren mit macht weiter und weg von den radieschen schob, war die enttäuschung im gesicht des alten mannes deutlich erkennbar…traurig und nur sehr langsam setzte er seinen kleinen einkauf fort.


was ist da los in dieser, unserer welt…?!
mir fehlen auch jetzt beim schreiben dieser begebenheit die worte….ist ein mensch, nur weil er alt ist, unmündig und darf nicht mal eine kleine entscheidung treffen – den wunsch von seinem eigenen geld dinge des täglichen bedarfs zu kaufen…………?

schmerzhaft
zu
erleben

schwingungen
spüren

negatives
versuchen
auszublenden


erschöpft

aber dankbar
für die kraft

von irgendwoher

...in der wirklichkeit - das weckerklingeln früh um sechs, danach einkaufen um den kühlschrank wieder zu füllen, wäsche waschen, die blumen versorgen...und in kürze klingeln drei personen schlafbesuch für ein paar tage...zum glück nette :)

...zurück in der wirklichkeit mit dem vorsatz, dem (täglichen) leben etwas an geschwindigkeit zu nehmen...

die erste schicht (noch mit schiene) - nicht ganz 24 stunden, aber fast und - knapp zwei wochen vor dem vom chirurgen angeratenen termin, der den früheren arbeitsbeginn aber 'absegnete'...

am ersten tag, nach reichlich vier wochen, geht man doch mit einem unsicheren gefühl...im arbeitsalltag der einrichtung gibt es täglich neues, veränderungen die jungs betreffend...oft im negativen.

es ist ferien - und urlaubszeit, der gruppendienst recht stressig, wegen der spät-zu-bett-gehenden und länger-schlafenden und damit (zu) ausgeruhten jugendlichen...

doch der einstieg war ein guter, die kollegen und auch die jungs, nahmen mich erfreut wieder auf, ebenfalls der chef. er setzte sich zu beginn des dienstes mit mir zusammen und berichtete von den neuerungen und allen in der zeit vorgefallenen dingen.

es war ein guter tag und viele gedanken im vorfeld unnötig. neue zuversicht, dass der fuß wieder vollständig fit wird, ist in mir. und ich denke danke liebes leben - denn ich glaub, das sollte man öfters einmal sagen.

...wie von außen, beobachte ich mich dabei, wie ich - trotz der schiene am linken fuß und unterschenkel - mechanisch wieder in meine 'ursprüngliche geschwindigkeit' (zurück)verfalle und über den parkplatz vom a*ldi haste...einfach so wie ferngesteuert, nichts ist da, was mich zur eile zwingt.

...auch du, hast mich schmunzelnd beobachtet und sagst -- nachdem ich dir nur wenige minuten vorher von meinem vorsatz erzählte, ab sofort etwas langsamer zu machen...und das nicht nur aufs gehen bezogen, sondern auch im übertragenen sinne -- als ob du meine gedanken erraten hättest, "da müssen wohl im gehirn erst noch ein paar synapsen neu angelegt werden..."


vielleicht sollte ich w*ikipedia befragen, bis zu welchem alter diese 'kontaktstellen' neu entstehen können, aber man soll ja die hoffnung nie aufgeben !

...leicht genervt
seit zwei wochen trage ich nun (diszipliniert) diese schiene wegen des bänderrisses und versuche einen ausgleich zwischen bewegung und anschließendem ausruhen zu schaffen.

der facharzt der die diagnose stellte sprach von fünf bis sechs wochen...diese ärztin heute, vermutlich seine frau meinte es wäre alles gar nicht so schlimm, drückte ziemlich heftig auf dem fuß herum und fragte, wieso ich überhaupt noch schmerzen hätte (??)

zum glück hat die praxisgemeinschaft ab der kommenden woche urlaub und ich kann dann zu meiner hausärztin gehen.

nun bin ich wirklich nicht zimperlich und nehme meine 'wehwehchen' in keinster weise wichtig - aber das heute... vielleicht hat ja dieser feinfühligen frau doktor mein türkiser nagellack auf den füßen nicht gefallen ?!

...eine 'geschickte krankheit' nannte es meine nachbarin gestern, geschickt im sinne von 'etwas gesendet bekommen' - ich stutzte kurz, überlegte wie sie dies meinte...

es ist auf den tag genau zwei wochen her, ich war mit meiner tochter in dresden am elbufer, bei einem wahnsinnskonzert des g*rafen. unseren kurzurlaub über ein verlängertes wochenende, verbanden wir mit besuchen der altstadt mit all ihren sehenswürdigkeiten. so viel altes und neues auf engsten raum, verbunden mit kindheitserinnerungen - ich sehe mich an der hand meines großvaters neben den ruinen der frauenkirche stehen...jetzt, über vierzig jahre später, wieder am selben ort und doch ist alles anders, neu...unbeschreiblich dieses gefühl.

und so, als ob das leben nicht einfach mal nur schön sein kann, verstauchte ich mir den fuß und bekam einen bänderriss. beim chirurgen dann nach einigen untersuchungen eine schiene mit der anweisung, den fuß, für ca fünf wochen zu schonen...


...eigentlich unmöglich, jetzt in der ferienzeit, was werden die kollegen sagen, wie soll das gehen ? und werde ich es überhaupt schaffen, mal 'stille zu halten'...

die worte der nachbarin klingen mir im ohr...
ja, manchmal sagt die seele stopp und dann wird der körper gezwungen, er muss anhalten.
ich werde versuchen die zeit zu nutzen und während das außen heilt, dem innen wieder etwas mehr aufmerksamkeit schenken.

es war ein schöner tag, gestern. liebe menschen habe an mich gedacht, wir verbrachten zeit zusammen. kein großes feiern, das mag ich sowieso nicht, wertvolle stunden, alles in allem ein gelungener und angenehmer tag.

wünsche fürs neue jahr - ja, besserer und erholsamerer schlaf und wenns geht, etwas mehr davon. gesund und fit bleiben, alles weiterhin - das private und berufliche gut bewältigen…kraft und die nerven dafür.
und klammert man die sorgen um e. aus, die – und da mache auch ich mir, als optimistisch denkender mensch nicht allzu viele hoffungen - nicht enden werden...dann geht es mir gut.


mein chef hat am telefon für mich gesungen, die tränen liefen…ein herzensmensch.

…und nächstes jahr, wird es ein runder sein.