…da sitzt dieser junge mann, fast siebzehn jahre alt in seinem bett. zusammengekauert, die hände um die beine gelegt und leidet, still. er hat bei hohem fieber schüttelfrost, sein sehr schlanker körper zittert, das gesicht hat er zwischen seinen armen verborgen und auf mein fragen nach seinem befinden antwortet er nur mit einem kopf schütteln.

mir zerreist es fast das herz, als ich ihn gestern nachmittag in der gruppe so erlebte. meine ‚muttergefühle’ schreien, ich lege die hand beruhigend auf seine schultern und versuche ihm so zu zeigen ‚da ist jemand…' es berührt mich und ich überlege, ob er in seinem jungen leben mutterliebe und geborgenheit spüren durfte. aber ich kenne seine akte und bezweifle dies.

…ein gemeinsam verbrachter nachmittag, eine gefühlte kleine ewigkeit, die nur aus ca drei stunden bestand.
ein spaziergang, gespräche über 'alles und das leben'… kaffeetrinken in einer stillen ecke des belebten biergartens. berührungen mehr als flüchtig, blicke und gesten so sehr vertraut…du, ein herzensmensch.

…und anschließend sind beide wieder in ihre (selbstgewählte) einsamkeit zurück gegangen. wobei es das worte einsamkeit wohl nicht so richtig trifft - eher das 'sein-ohne-den-anderen'.

nur
für kurze zeit
fast wie im traum
zu schön um wahr zu sein
geborgeheit gespürt

anlehnen dürfen
an großen breiten schultern
das gefühl
nicht ganz allein zu sein

vielleicht
auch nur eine illusion
aber eine schöne

abstand
es geht nur so
sonst
tut es (wieder) weh

…es gibt grad so vieles, an gedanken und gefühltem in inneren. so vieles ist im alltag zu erledigen und zu bewältigen, da bleibt das innenleben scheinbar unbeachtet. doch nebenher und ohne zu fragen, meldet es sich fast ständig. gedachtes, gedankenfetzen die zu sagen scheinen „hier sind wir, kümmere dich um uns“—„nein, nicht jetzt, es gibt so viel zu tun….“

…zeit zum sortieren – in den kommenden tagen kaum.

das herz
immer noch wie zugeschnürt
die anspannung fühlbar
kein loslassen möglich
noch nicht

…auch wenn es ein längerer kampf sein - bleiben - und werden wird – es war heute ein guter tag…ich kann es noch gar nicht glauben, zu tief sitzt die angst…wahnsinn, wie einem so etwas zusetzt.

…es wäre alles nicht so schlimm, wenn es um mich ginge, so viel kann man ertragen, wenn es darauf ankommt…aber untätig daneben stehen und abwarten, es gibt wohl nichts schlimmeres…..


...optimismus und zuversicht verbreitend, die angst im inneren versteckend...mit niemandem wirklich darüber sprechen wollen...

...noch frei, resturlaub….ungewiss wie der gesamteindruck dieser woche am ende sein wird.
zu anfang ein zahnarzttermin, danach fast drei tage e.-zeit :)

...und dann der freitag…schon seit bekanntwerden des termins ist er als 'schwarzer freitag’ in meinen gedanken. dieser tag wird nicht ohne spuren bleiben, für alle beteiligten…und der 'verlierer' – wenn es einen geben wird, aber vermutlich wird es so kommen – wird dieser wundervolle kleine mensch sein, dessen last eh schon schwer drückt…

...noch nie in den vergangenen knapp 16 jahren hat mir so vor dem besuch 'gegraut' - ja fast schäme ich mich dafür, doch ich kann nicht 'aus meiner haut'...

…ein freier tag heute und was so besonders daran war, ganz für mich alleine –
zum länger schlafen, erholen, rumtrödeln…allerdings - wegen des windigen regenwetters – ohne in die natur zu gehen…sitzen am pc…stricken, kramen und aussortieren von alten unterlagen…

am nachmittag dann der eigentlich nicht geplante besuch bei einem freund, dem es gesundheitlich zurzeit nicht so gut geht…eigentlich wollte ich einiges bei ihm im haushalt tun, doch er bat mich einfach nur mit ihm gemeinsam zusammen zu sitzen…zu reden, da zu sein….

am frühen abend war ich wieder daheim – und dann, ich weiß nicht, ob das jemand kennt – kippte auf einmal die stimmung…
…es zogen dunkle wolken auf, im inneren…vielleicht war diese sms schuld, die wieder einiges an verdrängter wut bei mir wach werden ließ…ich weiß es nicht…



irgendwann werde ich zu dir fahren und dir meinen ganzen ärger verbal ins gesicht schleudern, werde meiner seele luft machen und all die ungesagten worte, die in mir sind aussprechen.