...ein tag zum in die tonne treten, um es mit der (jugend)sprache der jungs meiner gruppe, auszudrücken.

einzig und allein das wecken am morgen war angenehm - meine enkeltocher meinte ganz sachlich, 'sie habe hunger...' und dieses nach dem abklingen ihres magen-darm-virus zu hören, war ein guter grund, um (sehr) früh aufzustehen.

dann am mittag, e.'s nach hause bringen...da begann sozusagen der rest des tages...ein trauriger rest.

einkaufen...autofahrt und ankommen zuhause...wie betäubt durch die wohnung laufen, hinsetzen...aufstehen...weiter laufen...im schlafzimmer verkriechen...aufs bett legen in voller (winter)kleidung...tot stellen...tränen die kommen...aufräumen der wohnung...abfall in den keller tragen...die zeit vergessen...und immer wieder wandern die gedanken zu e....

...unerträglich dies mit ansehen zu müssen.

...nein, so leicht wirft mich nichts mehr aus der bahn, jedenfalls nichts in diese richtung gehende oder besser gesagt von da kommend.
und warum war da eine gewisse vorahnung und warum verwundert mich das alles nicht, weibliche intuition...?

..wieder einmal verlässt sie das haus und denkt 'es ist eigenartig, woher manchmal die kraft kommt...'

...sms an eine freundin - "kennst du das, wenn man vermeidet darüber nachzudenken, wie es einem selber geht...?"

...einiges an last, ist von mir gefallen, heute morgen...'aktuelle last', die sich fast unmerklich in den vergangenen tagen festgesetzt hatte...der gestrige spät- und nachtdienst...wie schwer hatte er sich bereits im vorfeld einzug in meine gedanken verschafft.

ein jugendlicher, fast siebzehn, muss nach vielen vorfällen unsere einrichtung verlassen...alle bemühungen von verschiedenen seiten halfen nichts - erziehungsressistent heißt es im fachausdruck. und diese vergangene nacht, war die letzte von s. in der gruppe...was wird mich erwarten ?

nach einer kleinen abschiedsfeier am abend, im tipi am lagerfeuer, bei punsch und krapfen - draußen regnete es in strömen...es war eine angenehme atmosphäre...gingen alle jugendlichen in ihr zimmer....und........die nacht blieb ruhig und friedlich.

erst heute am morgen, beim nach hause fahren merkte ich, dass diese last, der ich eigentlich nicht erlaubt hatte, von mir besitz zu ergreifen...weg war...

...bin einfach nur müde...physisch und psychisch müde...erschöpft, die kraft ist aufgezehrt...

24 stundenschicht, (m)eine jungsgruppe im alter zwischen 13 und 19 jahren, die ich wieder einen tag durchs leben begleitet habe...

jetzt daheim bei heißem tee und kerze, leise musik...wie zwei personen...da und hier...ich lasse mich fallen, jetzt darf ich das...einfach nur müde.

"...wenn es e. nicht gäbe, wäre ich nicht mehr hier in diesem leben..." ohne lang zu überlegen und eigentlich viel zu schnell, für so eine botschaft antwortete er "ja, ich weiß..."

und während er sie liebevoll ansah, waren da noch die ungesagten worte - und so, als halte er einen trumpf in der hand - sprachen seine augen 'aber es gibt e. und das ist ein grund...du kannst unmöglich weggehen...du wirst hierbleiben.......auch in meinem leben...'

13.01.2013

...sie lässt sich nicht mehr weh tun !

der rest der welt scheint das noch nicht bemerkt zu haben -
und sieht es vollkommen anders...