...es ist still
fußball im fernsehen

stille
zu still

der kleine gemütliche biergarten nebenan
verwaist
das stimmengwirr fehlt

der wirt auch
seit ein paar wochen
weg für immer
ganz plötzlich

noch hält das wetter
schwüle hängt in der luft

es ist still

...eine lange zugfahrt,
abgeholt aus m. vom herzensmensch
es war spät

am frühen morgen aufgewacht
die gedanken sortiert

die waschmaschine läuft
es gibt einiges zu tun

für heute der vorsatz
langsames ‚wieder-hinein-gleiten’
in den alltag

„…und was tun sie für sich selber ?“

war die frage des orthopäden, nachdem ich ihm von meinem problem erzählt hatte.

es gibt tage da stellt man alles in frage

sollten wir sie nicht alle hin und wieder
weitergeben -- bekommen

doch meist bleibt sie aus

heute bekam ich eine besondere art der wertschätzung
eine umarmung, eine herzliche
von einer bewohnerin nach einer langen schicht
beim verabschieden
und ihre frage – wann kommst du wieder
morgen – und ihr lächeln dazu

…nach einem 24 stunden dienst noch ein probearbeiten
die letzten kräfte mussten mobilisiert werden
die wahnsinnshitze erschwerte die lage

das klientel
sind menschen mit geistiger behinderung mittleren alters
ich könnte mir gut vorstellen dort zu arbeiten

viel nachgedacht habe ich in den vergangenen 24 stunden
einiges müsste noch besprochen werden
bis mitte nächster woche wird es sich entschieden haben
denke ich

"...und bewahre dir dein wesen..." - geschrieben von einem herzensmenschen...in den geburtstagsgrüßen an mich...danke...

ein ständiges auf und ab
ein benutzt werden
ein hinhalten
ein verschweigen und zugleich tot-reden

kein abschalten und loslassen
ist möglich…in den freien tagen
keine wirkliche erholung

die belastung steigt ständig
kein ende ist in sicht
gedanken ob das alles überhaupt noch ‚normal’ ist


der wunsch diese situation zu verlassen,
noch nie war er so groß wie in den vergangen wochen


ja ich weiß, es hört sich schlimm an beim lesen, doch ist es irgendwie schon zum 'alltag' geworden...

"Der Verstand kann uns sagen, was wir unterlassen sollen. Aber das Herz kann uns sagen, was wir tun müssen.“
Joseph Joubert

…zufällig fand ich vorhin diesen spruch. ich kannte ihn, aber sah ihn heute in einem vollkommen neuen licht.

vor ein paar tagen hatte ich ein date – ja liebe zufällig vorbeikommenden besucher, sie lesen richtig, ein date !
und ich kann sagen, es war ein guter abend in angenehmer gesellschaft…und nein, einzelheiten werden hier nicht zur sprache kommen...

heute nun entschied ich, trotz wunsch der ‚anderen seite’, dieses treffen nicht zu wiederholen. nein, auch dafür werde ich keine gründe nennen…

aber meine 'ergänzende erkenntnis' zu oben genanntem zitat – das herz kann uns auch sagen „was wir nicht tun müssen“…

...langsam kommt das leben zurück, die kraft auch...zögernd.

die ersten zwei schichten habe ich früher als eigentlich ärztlich vorgesehen hinter mich gebracht...ganz gut. die jungs haben sich über mein wiederkommmen gefreut...das gibt kraft die ein stück weit reicht...es geht wieder bergauf.